Angst! Christen im Irak

Abt Gabriele betreut vertriebene Christen im Nordirak. Joseph Yunis ist einer von ihnen. Er flüchtete mit seiner Familie aus Mosul, nachdem ihn islamistische Terroristen entführt und gegen 20.000 Dollar Lösegeld wieder freigelassen hatten. „So etwas hat es im Irak nie gegeben. Das fing erst nach der US Besetzung 2003 an“, sagt sein Sohn Eder. Vor hundert Jahren war jeder vierte Iraker Christ. Heute in Zeiten von Terror und Verfolgung lebt ein großer Teil der irakischen Christen im Exil im Ausland. Viele haben Zuflucht in der Autonomen Region Kurdistan im Nordirak gesucht. Eine Schar Unerschrockener bleibt. Erzbischof Sako harrt aus im heiß umkämpften Kirkuk. „Wir sollten mutig sein und bleiben. Auch, wenn wir unser Leben aufgeben – als Märtyrer.“

Bischof Rabban Al-Qas ist ein charismatischer und zugleich zupackender Mensch. Seine Vision vom friedlichen Zusammenleben der Ethnien und Religionen: Im traditionell multi- ethnischen und multikulturellen Gebiet in Kurdistan ist es möglich, eine Toleranz- und Friedenskultur zu etablieren. Er ist überzeugt, Dialog, Respekt und Versöhnung von klein auf einüben, schafft ein Fundament für Toleranz und Vertrauen. Rabban Al-Qas baut eine moderne, richtungsweisende Schule auf: Mädchen und Jungen lernen gemeinsam. Es gilt das Prinzip der Gleichberechtigung und Chancengleichheit der Geschlechter. Die ethnische oder religiöse Herkunft der Kinder und Jugendlichen spielt keine Rolle. Die kulturellen Wurzeln eines jeden wird respektiert. Die Trennung zwischen Politik und Religion ist wichtig und wird auch in der Schule vollzogen.

Angst! Christen im Irak

Regie: Carmen Eckhardt, Kamera: Gerardo Milsztein, Montage: Stefan Kolbe

Eine SeeMoreFIlm Produktion im Auftrag des WDR für die ARD 2012

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