Metro Musik – Im Untergrund wird musiziert

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Metro Musik in Paris. Im Untergrund wird musiziert, was die Welt an Tönen hergibt. Die Metro in Paris ist das größte Konzertpodium aller Zeiten: 350 Stationen und unzählige Gänge, die 14 U-Bahnen miteinander verbinden, ein Labyrinth unter Tage das täglich etwa 5 Millionen Menschen durchströmen. Anziehungspunkt für Musiker jeglicher Couleur – von klassischer Kammermusik bis zur japanischen Koto –in den Eingeweiden der Stadt ist alles zu hören. Schon seit über 100 Jahren wird in der Metro in Paris musiziert. Nicht jeder darf beliebig auftreten. Ein halbjährlich stattfindendes Casting – durchgeführt von Angestellten der Pariser Verkehrsbetriebe – entscheidet darüber, wer in den Gängen der Metro spielen darf und wem die Tore verschlossen bleiben. Eine Jury, bestehend aus Fahrkartenkontrolleuren, Sicherheitspersonal und Stationsleitern, wählt aus etwa tausend Bewerbern die dreihundert besten und unterschiedlichsten Metro Musiker aus. Einigen, die mit Metro Musik begannen und hier entdeckt wurden, ist inzwischen der Sprung in renommierte Konzertsäle gelungen.

Cherif M´Baw wuchs in einem Dorf im Senegal auf, schon als kleines Kind machte er Musik – gegen den Willen seiner Familie. Als er klassische Musik in der Hauptstadt Dakar studierte, gewann er in einem internationalen Musikwettbewerb ein Stipendium für Paris. Sein Start in der fremden Metropole war für ihn zunächst ein Schock. Doch dann spielt die Pariser Untergrundbahn in seinem Leben eine entscheidende Rolle:
„Ich habe dank der Metro Musik zwei Platten aufgenommen, bin um die Welt getourt und viel gereist. Dank der Metro habe ich meine Ex-Frau kennen gelernt, wir haben einen Sohn.  Die Metro bedeutet alles für mich.“

Farris Smith, 60, ist Jazzbassist und Sänger, er stammt aus San Franzisco. Immer tadellos gekleidet, spielt er an Wochentagen täglich von 8 – 11 Uhr in der belebten Station Republique der Pariser Metro. Er schätzt einen geregelten Tagesablauf. Er lebt von dem, was seine Musik den Passanten wert ist – im Schnitt zwischen 1200-1500 Euro im Monat. Offiziell ist der soziale Status der Musiker in der Metro „Bettler“ – versichert sind sie nicht und Steuern zahlen sie keine. Doch das stört Ferris Smith nicht.

 Metro Musik taucht ein ins Leben von Cherif M´Baw, Farris Smith und anderer Künstler unter Tage. Der Film begleitet die Musiker in die verschlungenen Eingeweide unter der Stadt, spannt einen zeitlichen Bogen vom Morgen, über hektische Rush Hour Phasen, in die Nachtstunden – dann gehört der Untergrund den Außenseitern – bis zur Schließung nach Mitternacht.
Der Film fängt die spezielle Atmosphäre in der Pariser Metro ein, den vielschichtigen Mikrokosmos im Netz der Bahnen, Schienenstränge und Stationen und zeichnet eine Sozialgeographie unter der Stadt.

 

Regie: Carmen Eckhardt, Kamera: Gerardo Milszetin, Montage: Jean-Marc Lesguillons

© SeeMoreFIlm 2013

 

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